Regattaberichte 2011

 

Die "Deutsche" (Deutsche Bestenermittlung) 8. Oktober 2011, Auesee, RTGW Wesel

Nach dem ungewöhnlich warmen Spätsommer hatte in den Tagen vor dem Rennen ein regelrechtes Aprilwetter eingesetzt. In Wesel war nichts so sicher wie der ständige Wechsel der Wind- und Wetterbedingungen. Es überwogen Sonne und kräftiger Wind. Zeitweise hatten die Zuschauer vom Ufer aus guten Blick auf rasante Raumschot-Flüge. Die alten Windglider hatten dabei sehr zum Bedaueren der Mitfavoriten Michaelis/Michaelis schlechte Karten gegen die schnellen und leichten TD 580. Das fand schließlich auch seinen Niederschlag im Ergebnis.

Prominentester Starter war ohne Frage Leon Delle, der kurz vorher bei der Europameisterschaft der olympischen RS-X-Klasse bester deutscher Starter war und in der Alterklasse U21 Platz 8 belegt hatte.

Der ausrichtende Verein hat sich zur größten Tandemsurfer-Gemeinde in Europa gemausert. Die Veranstaltung war prima organisiert und die Stimmung im Feld war entsprechend durchweg gut, auch bei den neu gebildeten Teams aus der Region.

Ergebnis:

1. Dirk Hoekzema / Alex Maucher (Indupol TD 580)

2. Leon Delle / Gabi Schlotmann (Lechner TD 580)

3. Thomas Michaelis / Markus Michaelis (Windglider)

 

Fotos: Ulli Pinnow

 

Europameisterschaft 2011 in Lelystad am Markermeer (Niederlande) , 24. und 25. September

Bild: Der Bataviahafen von Lelystad, hinten links die Schleuse zum Ijsselmeer

Bild: Die Startlinie 10 Sekunden vor dem Startsignal

....und 10 Sekunden danach

Bild: Liese/Stadler und Oesterle/Otte kurz vor dem Ziel

Von der absoluten Favoriten wurden die Brüder Coldebella aus der Schweiz vermisst. Sie haben in dieser Saison pausiert, weil Reto Coldebella Ende August Vater wurde. Der frühere Olympiasieger Stephan van den Berg wurde in einem Team mit seinem Bruder Ron erwartet, liess sich aber von Serge Beumer vertreten. Ansonsten wurde nur wenige Topteams vermisst.

Von den ursprünglich 22 interessierten Teams meldeten 15. Bedingt durch Unfälle, Krankheiten usw. fielen kurzfristig einige Teams aus. An den Start gingen schließlich 10.


Alte und neue Europameister: Christoph Liese und Toni Stadler

Die riesigen Regattabahnen draussen von dem Bataviahafen waren für eine Tandemregatta einfach ideal dimensioniert. Leider traf einen Tag vor der Veranstaltung das gigantische Hochdruckgebiet ein, welches in der Folge noch für 10 Tage ganz Nordeuropa eine Art verspäteten Hochsommer bescherte. Während ringsum landauf-landab Windstille herrschte, konnte in Lelystad wie durch ein Wunder an beiden Wettfahrttagen gesegelt werden. Am Samstag hatten die langen Windglider und die beiden Verdränger-Prototypen noch sichtbare Vorteile. Die Brüder Michaelis lagen mit zwei zweiten Plätzen souverän auf Medaillenkurs vor den TD 580. Als zur allgemeinen Überraschung am Sonnatgmorgen für wenige Stunden ein recht schöner Wind mit bis zu 10 Knoten aufkam, änderte sich das Bild. Je stärker der Wind, desto besser kammen die kurzen Tandems zurecht. Das sehr leichte Team des bekannten Top-Raceboarders Philipp Oesterle und des erst 16 Jahre alten Supertalents Anna-Lena Otte (beide Paderborn) nutze seinen Gewichtsvorteil und schnappte sich locker die Silbermedaille. Dabei setzte es die Titelverteidiger und Sieger aller Läufe Christoph Liese und Toni Stadler vom Chiemsee zeitweise unter Druck. Den Michaelis-Brüdern blieb am Ende nur Platz 4 hinter den punktgleichen Dirk Hoekzema und Alex Maucher. Hierbei spielten Klaus Hochwarter und Ulli Krause durch Ihre Platzierungen mehrfach das Zünglein an der Waage.


Das Podium in Lelystad v. l.: Philipp Oesterle, Anna-Lena Otte, Christoph Liese, Toni Stadler, Alex Maucher, Dirk Hoekzema

Gold: Christoph Liese und Anton Stadler (Deutschland)

Silber: Anna-Lena Otte und Philipp (Deutschland)

Bronze: Dirl Hoekzema und Alex Maucher (Deutschland)

 

Wegen einer Schiffahrtsstrasse, die in Lelystad eine große Schleuse benutzt, musste das Teilnehmerfeld geschlossen im Konvoi hinaus zur Regattabahn und zurück geleitet werden. Dies geschah jeweils unter Polizeischutz und klappte gut.


Bild: nicht ungefährlich, das Passieren der Schiffahrtstrasse in Lelystad, dieser Kapitän bekam Ärger...

....mit der Wasserschutzpolizei (im Hintergrund rechts), Passage unter Polizei-Schutz. Vorbildlich!

Das Team der Wettfahrtleitung, dirigiert von Manni Behrendt, arbeitete optimal. Trotz niedriger Budgets standen eine große Yacht von Waltraud Degenhardt als Startschiff und zwei schnelle große Motorboote zur Verfügung. Auch an Land lief alles gut. Der Inhaber des schicken Pavillons "Lucht" stellte Räume für die Race Office und die Skippers Meetings zur Verfügung

Die Übernachtung der Camper im Hafengelände konnte ganz gut gelöst werdenGroßzügige sanitäre Anlagen, Wasser und Strom standen zur Verfügung. Der Pauschalpreis für drei Übernachtungen erwies sich als ungünstig, weil viele nur zweimal übernachteten. Dies wird man im kommenden Jahr anderes aushandeln müssen. Ausserdem wird man sich eine bessere Lösung für das Zu-Wasser-Bringen der Boards und die Lagerung der Riggs ausdenken. Planungen laufen bereits. Die Euro 2012 wird wieder in Lelystad stattfinden und zwar wieder am letzten Septemberwochenende (29. und 30 September).

Ergebnisliste Lelystad 2011

1. Christoph Liese / Toni Stadler (1,1,1,1,1) Prototyp
2. Philipp Oesterle / Anna-Lena Otte (3,3,2,2,2) Indupol TD 580
3. Alex Maucher / Dirk Hoekzema (4,4,3,3,3) Lechner TD 580
4. Thomas Michaelis / Markus Michaelis (2,2,5,6,4) Windglider
5. Klaus Hochwarter / Ulrich Krause (5,5,4,5,DNF) Prototyp
6. Ron Van den Berg / Serge Beumer (6,6,6,4,5) Indupol TD 580
7. Peter Schapitz / Philipp Eiserfey (9,7,7,7,6) Ur-Windglider v. 1975
8. Michael Ferchert / Robin Ferchert (7,8,8,8,DNF) Windglider
9. Gerrit Huisman / Hans ten Cate (10,9,10,9,7) Windglider
10. Julian Hünting / Anton Stange (8,10,9,10,DNS) Windglider

A. Maucher

 

10. Engadiner Meisterschaft 2011, 27. u. 28. August

Das Regattawochenende im Engadin war sehr turbulent. Jedes erdenkliche Wetter, jede Windstärke und jede Windrichtung kamen vor. In Silvaplana hat es am Morgen der ersten Wettfahrt sogar kurz sehr heftig geschneit. Sichtweite 10 Meter! Wenig später war die Sonne wieder da.

In diesem Jahr war das Feld etwas kleiner als gewohnt. Unter anderem fehlten die Mitfavoriten Dani und Reto Coldebella aus familiären Günden. Bei Reto wurde Nachwuchs erwartet.

Schon beim Training am Freitag wechselten sich Sonne, Regenschauer und alle erdenklichen Windstärken ab. Am ersten Wettfahrttag kam nachmittags überraschend die Sonne raus und es konnten drei Rennen bei gutem Ostwind gesegelt werden.

Der Sonntag begann mit 4 Bft. und eisigem Ostwind aus Richtung St. Moritz. Anschließend folgten als krönender Abschluss zwei Läufe bei strahlender Sonne und 5 - 6 Bft und einem warmem Malojawind. Da ging auf den großen Raumschenkeln richtig die Post ab. Die 5. Wettfahrt ging über die volle Distanz von zwei Runden und alle wurden hart rangenommen.

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums hatten die Veranstalter diesmal 7 Bojen ausgelegt, was zwei Raumschenkel mehr und zwei Halsen zusätzlich bedeutete. Die Regatta war perfekt vorbereitet und wurde gekonnt durchgezogen. Erfreulich waren die neuen informativen Signalflaggen. Im Festzelt ging es bei Live-Musik und tollem Essen zünftig und gemütlich zu. Alles richtig schön.

Liese/Stadler (Foto) dominierten alle Wettfahrten. Sie starteten immer sehr gut und ließen sich ihre Führungen anschließend nicht mehr streitig machen. Zweite waren in allen Läufen Spöttel/Maucher. Dritte Vater Michael und Sohn Nikolas Götzke.

Interesse fand die neueste Ausführung des von Ron Vandenberg geshapten Tandems TD 580, das jetzt von Georg Lechner gebaut wird und im Engadin seinen ersten Renneinsatz hatte. Das Board mutete qualitätiv perfekt an und war bei allen Windverhältnissen etwa gleich schnell wie der superschnelle Verdränger der Europameister Liese/Stadler. Mit etwas Uebung hätte man auf den langen Raumschotkursen wahrscheinlich noch mehr Speed machen können, wenn man von der Möglichkeit Gebrauch gemacht hätte, das Schwert anzuklappen. Das senkrecht gestellte Schwert war auf diesen Kursen suboptimal. Das Board wurde von mehreren Teams probegefahren. Bei starkem Wind war es sehr komfortabel zu fahren, vor allem zu halsen. Bei relevanter Welle und Wind darf man von ihm noch mehr erwarten.

Ergebnisse:

  1. Christoph Liese / Toni Stadler (Surfclub Chiemsee, Prototyp)

  2. Frank Spöttel / Alex Maucher (Surfclub Chiemsee / RWSG Zülpich, Lechner TD 580)

  3. Nikolas Götzke / Michael Götzke (Windsurfingclub Immenstaad, Prototyp)

  4. Dirk Hoekzema / Wolfgang Wascher (Oberhausen/ Immenstaad, altes Lechner-Board)

 

Superstimmung bei der Jubiuläumveranstaltung im Engadin, August 2011


4. Fred Ostermann-Cup, Wassersportsee Zülpich, 2. Juli 2011

Im Sommer findet am schönen Wassersportsee in Zülpich, einem sehr beliebten Regattarevier für Surfer und Jollen- bzw Katamaransegler ein Seefest mit reichlich Rahmenprogramm und der Vorführung diverser Wassersportarten statt. In diesem Jahr war natürlich Standup-Paddeling neu dabei. In jedem Jahr sind auch die Tandem-Surfer eine Attraktion.

14 Surfer waren diesmal am Start. Schönes Sommerwetter. Der Wind war mit 3 -4 Bft. genial und ein Team des örtlichen Segelclubs (RSC-Zülpich) unter Leitung des erfahrenen Regattaleiters Peter Meier sorgte für exakt liegende Dreieckskurse und reibungslose Arbeit auf dem Startschiff. Ein Speedboot der DLRG legte die Tonnen ruck-zuck um, als der Wind drehte. Die Aktiven waren sehr zufrieden.

Auf dem Wasser ging vor allem in der Spitze richtig die Post ab. Erstmals waren die großen Segel (bis max. 10 qm) erlaubt und alle Topteams machten hiervon auch Gebrauch. Die ersten drei Läufe hatten drei unterschiedliche Sieger und diese Teams waren zunächst alle punktgleich. Die Entscheidung fiel in den beiden letzten Läufen bei am Nachmittag zunehmendem Wind. Es war ein vom Ufer aus gut zu verfolgendes spannendes Rennen mit vielen interessanten taktischen Situationen, die am Ufer nachher jeweils temperamentvoll diskutiert wurden. Proteste mussten nicht verhandelt werden.

Ergebnis:

1. Dirk Hoekzema / Alex Maucher (Ur-Windglider von 1975)

2. Thomas Michaelis/ Markus Michaelis (Hohlkehl-Windglider)

3. Bernd Bützow /Richard Majowski (H & R, Verdrängerboard)